Magicmoments #3 - Sam Maes- Belgischer Skirennläufer mit österreichischen Wurzeln

Shownotes

In der 3. Folge der neuen Podcastreihe Bründl Bewegt - #magicmoments dürfen wir den stets positiven und sympathischen Athleten Sam Maes begrüßen. Gemeinsam mit Moderator und Host Stefan Steinacher tauchen wir Tief in Sams Welt ein und entdecken, was ihn als Mensch und Sportler antreibt. Wir sprechen über seinen sportlichen Werdegang, seine bewegendsten Momente, seine Einstellung zum Sport und wie er trotz der Herausforderungen positiv und fokussiert bleibt. Sam teilt mit uns, wie er das Erbe seiner Schwester am Leben hält und wie sein unerschütterliches Mindset ihm geholfen hat, seinen bisher besten Platz im Ski-Weltcup zu erreichen.

Außerdem erfahren wir, warum er für Belgien und nicht für Österreich an den Start geht, was er am Global Racing Team schätzt und warum Privat-Teams anstelle von Nationen-Teams interessant für den Skisport wären. Welche Rolle seine Freunde im Leben von Sam spielen, was seine größte Stärke und Schwäche ist, warum er sich für den Skirennsport und nicht für Golf entschieden hat und welche Wette Stefan mit Sam abgeschlossen hat, erfährt ihr in der neuen Podcast-Folge.

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Bleibt bewegt und positiv, euer Bründl Sports Team!

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Transkript anzeigen

Sam Maes [00:00:06]:

Sam Maes [00:00:06]:

Sam Maes [00:00:06]: Auch wenn ich jetzt wieder zurückdenke, ich habe oft viel zu sagen, aber zu dem Moment fällt mir einfach nicht frei, weil es ein Magic Moment war und den dann einfach so aufgenommen habe und den man auch nicht in Worte beschreiben kann.

Sam Maes [00:00:06]:

Stefan Steinacher [00:00:22]:

Stefan Steinacher [00:00:22]:

Stefan Steinacher [00:00:22]: Hallo und herzlich willkommen bei Bründl bewegt, deinem Podcast mit außergewöhnlichen Menschen, spannenden Geschichten und viele Magic Moments rund die Themen Sport, Vitalität und Achtsamkeit. In unserer zweiten Podcast-Reihe Magic Moments sprechen wir mit sechs Persönlichkeiten über die besonderen Augenblicke, die uns den Atem rauben, uns zum Lachen bringen oder tief berühren. Mein Name ist Stefan Steinacher, euer Moderator. Wir dürfen euch recht herzlich begrüßen zu einer neuen Episode vom Bründl Sports Podcast. Heute zu Gast der belgische Skirennläufer, jedoch mit österreichischen Wurzeln, Sam Maas. Sam, darf ich dich recht herzlich begrüßen.

Stefan Steinacher [00:00:22]:

Sam Maes [00:01:10]:

Sam Maes [00:01:10]:

Sam Maes [00:01:10]: Servus, grüß dich.

Sam Maes [00:01:10]:

Stefan Steinacher [00:01:11]:

Stefan Steinacher [00:01:11]:

Stefan Steinacher [00:01:11]: Sam, ich habe schon erwähnt, Belgier mit österreichischen Wurzeln. Vielleicht magst unseren Hörern so die ersten ein, zwei, drei Jahre deines Lebens skizzieren. Ja, grundsätzlich schwierig, glaube

Stefan Steinacher [00:01:11]:

Sam Maes [00:01:25]:

Sam Maes [00:01:25]:

Sam Maes [00:01:25]: ich, die ersten drei Jahre des Lebens skizzieren, aber ich bin in Belgien geboren, in Antwerpen und meine Eltern haben sich entschieden, nach Österreich zu ziehen. Es ist Zell am See geworden und wie man schon hört, bin ich da aufgewachsen, bin da das ganze Schulwesen durchgegangen und wohne jetzt seit fünf Jahren in Innsbruck, aber grundsätzlich in Zell am See aufgewachsen und eben in Belgien geboren.

Sam Maes [00:01:25]:

Stefan Steinacher [00:01:51]:

Stefan Steinacher [00:01:51]:

Stefan Steinacher [00:01:51]: Sprichst du Belgisch? Bist du Belgisch erzogen worden? Was die Werte vielleicht auch sind?

Stefan Steinacher [00:01:51]:

Sam Maes [00:01:56]:

Sam Maes [00:01:56]:

Sam Maes [00:01:56]: Ja, meine Muttersprache ist Flemisch, also ich spreche Flemisch mit den Eltern zu Hause. Ich glaube, es sind durchaus unterschiedliche Werte, die was mit Belgien beziehungsweise kulturell glaube ich ein bisschen anders aufgewachsen, vor allem was das Essen angeht und so. Aber gleichzeitig auch in Österreich aufgewachsen, Also ich mische das ein bisschen durch. Kann es ja wohl in Kaiserschmarrn genießen.

Sam Maes [00:01:56]:

Stefan Steinacher [00:02:22]:

Stefan Steinacher [00:02:22]:

Stefan Steinacher [00:02:22]: Aber auch Pommes mit Mayonnaise, oder? Das ist belgisch, glaube ich.

Stefan Steinacher [00:02:22]:

Sam Maes [00:02:26]:

Sam Maes [00:02:26]:

Sam Maes [00:02:26]: Also Ketchup essen wir keins. Es ist nur die Mayonnaise.

Sam Maes [00:02:26]:

Stefan Steinacher [00:02:30]:

Stefan Steinacher [00:02:30]:

Stefan Steinacher [00:02:30]: Stimmt das, ok. Das ist bei den Holländern

Stefan Steinacher [00:02:30]:

Sam Maes [00:02:32]:

Sam Maes [00:02:32]:

Sam Maes [00:02:32]: und den Belgiern dasselbe? Ja, das ist dasselbe und da gibt es ja ein bisschen Streit dazwischen, wer die Pommes dann wirklich letztendlich erfunden hat oder woher sie stammen. Aber natürlich als stolzer Belgier kläme ich das natürlich, dass die Pommes aus Belgien sind.

Sam Maes [00:02:32]:

Stefan Steinacher [00:02:46]:

Stefan Steinacher [00:02:46]:

Stefan Steinacher [00:02:46]: Wir sprechen ja heute auch über Magic Moments, vielleicht war ja das jetzt schon der Magic Moment, dass wir in Erfahrung bringen, dass also auch der Sportler Sam Maas ein riesengroßer Pommes-Fritz-Fan ist mit Mayonnaise. Kann man das so stehen lassen?

Stefan Steinacher [00:02:46]:

Sam Maes [00:02:58]:

Sam Maes [00:02:58]:

Sam Maes [00:02:58]: Kann man so stehen lassen.

Sam Maes [00:02:58]:

Stefan Steinacher [00:03:00]:

Stefan Steinacher [00:03:00]:

Stefan Steinacher [00:03:00]: Sam, weil du jetzt gesagt hast, es ist kulturell vor allem ein Unterschied zwischen Belgien und Österreich, der da welcher wäre?

Stefan Steinacher [00:03:00]:

Sam Maes [00:03:09]:

Sam Maes [00:03:09]:

Sam Maes [00:03:09]: Ich glaube grundsätzlich, wenn ich jetzt ans Essverhalten zum Beispiel denke, Ich bin so aufgewachsen, ich kann schwer sagen, ich glaube, dass ich in Belgien in einer Stadt aufgewachsen bin. In Österreich wohne ich sicher 19 Jahre lang viel ländlicher. Aber ich glaube grundsätzlich, wir essen zum Beispiel eher kaltes Mittagessen und deftig und warm am Abend. Das ist auch so beibehalten worden bei mir im Haushalt. Also mein Vater natürlich als Koch bekocht mich immer wahnsinnig gut. Ich glaube, das ist einer von den größten Unterschieden. So Zeiten, wo Leute aufstehen zum Beispiel, ist glaube ich in Österreich doch einiges früher. Das andere wäre dann noch, ich glaube sozial, ich glaube in Belgien gibt man viel mehr auswärtig Essen, also viel mehr in die Gastronomie.

Sam Maes [00:03:09]:

Sam Maes [00:04:02]:

Sam Maes [00:04:02]:

Sam Maes [00:04:02]: Das sind so für mich die drei größten Unterschiede, die es gibt. Aber immer mit Vorsicht genießen, weil natürlich ich bin in einer anderen Umgebung aufgewachsen, viel städtlicher, da sind wir viel ländlicher, da ist natürlich die Wirtschaft ganz anders.

Sam Maes [00:04:02]:

Stefan Steinacher [00:04:16]:

Stefan Steinacher [00:04:16]:

Stefan Steinacher [00:04:16]: Man muss sich das natürlich auch erstmal leisten können, dieses fast alltägliche Essen gehen, denke ich mir. Und was mir jetzt sofort in den Sinn gekommen ist, am Abend deftig essen. Gib mir einen Tipp, wie kann man dann einschlafen?

Stefan Steinacher [00:04:16]:

Sam Maes [00:04:30]:

Sam Maes [00:04:30]:

Sam Maes [00:04:30]: Du, ich schlafe überall und zu jeder Zeit. Ich glaube, das ist eine meiner größten Stärken. Die, was ich habe, ist gut schlafen und da macht mir

Sam Maes [00:04:30]:

Stefan Steinacher [00:04:39]:

Stefan Steinacher [00:04:39]:

Stefan Steinacher [00:04:39]: das Essen relativ wenig aus. Vor einiger Zeit oder einiger Zeit, vor ein paar Tagen, bist du gerade Bestzeit gefahren. Bei der Zwischenzeit in Gurgl beim Slalom und Vorweh jetzt über deine bisherige Skikarriere sprechen Sam? Sprechen wir ganz kurz über deinen schulischen Werdegang, wie du eben zu dem gekommen bist, was du heute bist, nämlich Profiskifahrer. Also dann in Zell am See aufgewachsen, wo dann zur Schule gegangen?

Stefan Steinacher [00:04:39]:

Sam Maes [00:05:05]:

Sam Maes [00:05:05]:

Sam Maes [00:05:05]: Also ich war dann erst im Kindergarten in Zell am See, bin dann in die Volksschule Zell am See gegangen und dann bin ich ins allgemeine Sportgymnasium nach Saalfelden gekommen. Ich glaube, ich war sportlich sehr divers aufgestellt, ich habe sehr viele Sportarten gemacht als Kind, bin dann eben ins allgemeine Sportgymnasium gegangen, weil ja meine Eltern oder mein Papa vor allem gesagt haben, ich sollte nicht mit 10 in eine skispezifische Schule gehen, sondern sollte eben die Ausbildung genießen, was ich da in Salfelden machen kann mit den ganzen Sportarten. Und natürlich hat sich dann irgendwo ergeben, dass ich dann ins Skigymnasium wechselte mit 15. Bin dann dort fünf Jahre ins Skigymnasium gegangen und habe mein Matura-Tat gemacht und mittlerweile und danach bin ich dann nach Innsbruck gezogen.

Sam Maes [00:05:05]:

Stefan Steinacher [00:05:58]:

Stefan Steinacher [00:05:58]:

Stefan Steinacher [00:05:58]: Wann, wo fix, dass du diesen Skizweig nehmen wirst. Wann hast du dich entschieden? Ich habe gehört, du bist ein sehr guter Tischtennisspieler, kannst verschiedenste Sportarten sehr gut, aber wann war der Tag X, wo du gesagt hast, okay, ich probiere es als Skirennläufer?

Stefan Steinacher [00:05:58]:

Sam Maes [00:06:18]:

Sam Maes [00:06:18]:

Sam Maes [00:06:18]: Das ist eine schwierige Frage, aber grundsätzlich habe ich am meisten noch Golf gespielt neben dem Skifahren. Irgendwann hat sich das außerkristallisiert, so mit 13, 14. Ich spiele eigentlich nur mehr Skifahren und spiele im Sommer Golf. Und dann war für mich die Frage, ich hatte einen guten Freund, der auch so genau beim Skifahren und beim Golfen relativ gut war. Ich habe dann auch im Skigymnasium nach meinem Sommertraining mehr oder weniger gekürzt bzw. Ein bisschen fallen lassen, weil ich eben noch immer Golf gespielt habe. Die Trainer waren mit dem einverstanden und irgendwann habe ich dann gemerkt, dass ich einfach vor allem physisch ein bisschen in einen Rückstand laufe und habe dann gesagt, ich muss mich jetzt irgendwo entscheiden, weil ich einfach sowohl im Golfen, die meinen Eltern, die fliegen nach Dubai, nach irgendwohin, damit sie da im Winter trainieren können und im Sommer, die anderen sind die ganze Zeit im Kraftraum und ich mache aber den anderen Sport. Da habe ich dann gemerkt, okay, jetzt komme ich ein bisschen in einen Rückstand ein, jetzt muss ich mich entscheiden und dann habe ich mich eben für das Skifahren entschieden mit 16.

Sam Maes [00:06:18]:

Stefan Steinacher [00:07:21]:

Stefan Steinacher [00:07:21]:

Stefan Steinacher [00:07:21]: Das heißt, du hättest theoretisch schon auch diese Golfkarriere einschlagen können, wo man, wie man weiß, unfassbar viel Geld verdienen kann, aber das war nie eine Triebfeder für dich.

Stefan Steinacher [00:07:21]:

Sam Maes [00:07:31]:

Sam Maes [00:07:31]:

Sam Maes [00:07:31]: Mein Problem damals war ein bisschen, dass ich nicht wirklich, ich habe nicht die Gesellschaft beim Golfen gehabt. Das heißt, Golfen glaube ich ist erst in den letzten vier Jahren während Corona, glaube ich, hat das einen ziemlichen Hype erlebt. Ganz viele Leute haben wieder zum Golfen angefangen. Aber da in Zell am See war ich ein bisschen auf mich alleine gestellt und habe sehr viele Stunden allein am Golfplatz verbracht. Ich habe nicht wirklich meine Trainingspartner gehabt. Und natürlich auf der anderen Seite das Adrenalin beim Skifahren. Das war was, sicher erlebt man beim Golfen auch das Adrenalin, aber der Kick einfach, das war glaube ich dann einer von den ausschlaggebenden Punkten, wieso ich mich für das Skifahren entschieden habe.

Sam Maes [00:07:31]:

Stefan Steinacher [00:08:08]:

Stefan Steinacher [00:08:08]:

Stefan Steinacher [00:08:08]: Bin ich richtig informiert, du bist ja sogar Weltmeister, Skigolf-Weltmeister, stimmt das? Genau, ja. Ja, also steht aber irgendwie nirgendwo in deiner Vita. Das ist da unwichtig. Ja, das ist...

Stefan Steinacher [00:08:08]:

Sam Maes [00:08:20]:

Sam Maes [00:08:20]:

Sam Maes [00:08:20]: Also die Ski- und Golf-Weltmeisterschaft ist sicher... Es ist cool, sich Weltmeister nennen zu können, aber ich würde das jetzt nicht so seriös betrachten. Es ist ein Spaß-Event, wo natürlich... Wo Bode Miller dabei war. Wo Bode Miller, Patrick Yerbin. Aber es ist halt irgendwo auf meinen Leib geschneidert, dieses Event. Und ja, ich habe das, glaube ich, so lange verfolgt, bis ich das gewonnen habe. Ich habe das fünf, sechs Jahre mitgespielt, zwischen 12 und 17 irgendwo.

Sam Maes [00:08:20]:

Sam Maes [00:08:49]:

Sam Maes [00:08:49]:

Sam Maes [00:08:49]: Ich habe es dann, glaube ich, 17, 18 gewonnen. Und dann habe ich irgendwann gesagt, okay, das habe ich jetzt erreicht, zum nächsten.

Sam Maes [00:08:49]:

Stefan Steinacher [00:08:58]:

Stefan Steinacher [00:08:58]:

Stefan Steinacher [00:08:58]: Jetzt kommen wir eigentlich zu einem ganz wichtigen Thema dieses Podcasts, für mich zumindest. Und zwar, hast du eben diesen Weg als Skirennläufer dann eingeschlagen, lebst, wie du selber gesagt hast, seit deinen fast jüngsten Tagen hier in Österreich und trotzdem fährst du für Belgien. Was hat den Ausschlag gegeben, dass du, der auch dreifacher Junior- und Weltmeisterschaftsmedaillengewinner bist, sich für Belgien und nicht für Österreich und in dem Fall für den österreichischen Skiverband entschieden hast?

Stefan Steinacher [00:08:58]:

Sam Maes [00:09:33]:

Sam Maes [00:09:33]:

Sam Maes [00:09:33]: Ich glaube grundsätzlich, ein lauter Gedanke daran, dass man aus Belgien ein Weltcup-Rennen gewinnt oder aus Belgien auf einem Weltcup-Podest steht, ist einfach eine geile Geschichte. Das ist ein Gedanke, wieso ich für Belgien fahren möchte, weil man es ja aussuchen könnte. Auf der anderen Seite war der Druck, der in einem Österreich-Ski-Team herrscht, den erlebe ich in Belgien nicht. Ich habe meine Verletzungsjahre hinter mir und wenn ich jetzt im ÖSV wäre, wer weiß, wo ich jetzt stehen würde. Hätte ich überhaupt noch die Chance weiterzufahren? Und das habe ich halt als Belgier einfach nicht. Die Jugend kommt mir einfach nicht so nach. Ich habe meinen fixen Startplatz, kann mich einfach auf einen längeren Zeitraum entwickeln und dann kommt noch dazu, dass ich mein ganzes Trainerteam, mein ganzes Staff kann ich mir halt selber aufstellen. Das heißt, mir wird kein Trainer zugewiesen.

Sam Maes [00:09:33]:

Sam Maes [00:10:34]:

Sam Maes [00:10:34]:

Sam Maes [00:10:34]: Ich bin einfach freier in meinen Entscheidungen, die ich treffe. Und ich glaube, das war ein wichtiger Punkt für mich, wieso ich gesagt habe, ich fahre für Belgien, weil ich einfach, ja, ich wäre ungern in so ein System hineingedrängt, möchte einfach da meine eigenen Entscheidungen treffen und das deswegen für Belgien.

Sam Maes [00:10:34]:

Stefan Steinacher [00:10:55]:

Stefan Steinacher [00:10:55]:

Stefan Steinacher [00:10:55]: Aber wenn man das jetzt auch wirtschaftlich sieht, du musst dir natürlich mehr oder weniger wahrscheinlich nahezu alles selber zahlen, oder hast du Unterstützung vom belgischen Skiverband? Gibt es den belgischen Skiverband im klassischen Sinne?

Stefan Steinacher [00:10:55]:

Sam Maes [00:11:07]:

Sam Maes [00:11:07]:

Sam Maes [00:11:07]: Also einen Verband gibt es natürlich, den brauchst du, damit du offiziell starten kannst bei Weltmeisterschaften und bei Weltcups. Unterstützt wäre ich sehr gut, auch wenn es natürlich in Österreich besser sein würde. Aber ich wäre mehr oder weniger genug unterstützt, dass ich meine Saison finanziere. Das war die Voraussetzung, dass ich für Belgien fahre. Das ist auch dem Verband, haben wir das auch so gesagt. Für mich ist es nur eine Möglichkeit für Belgien zu fahren, wenn ich auch die Unterstützung kriege. Es hat zwar ein paar Jahre gedauert, zwei, drei Jahre, aber mittlerweile bin ich in einem super System drinnen und habe alle Unterstützung, die ich brauche. Finanziell stehe ich, glaube ich, sehr gut da und brauche mir da keine Sorgen zu machen.

Sam Maes [00:11:07]:

Stefan Steinacher [00:11:49]:

Stefan Steinacher [00:11:49]:

Stefan Steinacher [00:11:49]: Marco Pfeiffer, der Cheftrainer der österreichischen Herren, der übrigens dich als Sportler und Mensch sehr schätzt, der auch Paul Epstein, deinen Trainer beim Global Racing Team sehr sehr schätzt, Der hat mir erzählt, er hat schon mal mit den Trainern debattiert, wo würde vielleicht der Sam stehen, wenn er diese ganze Power des österreichischen Skiverbandes hätte. Also nochmal, er hat gesagt, er findet das Team vom Global Racing Team sensationell, den Ball sensationell, die Gs sensationell, aber er glaubt, dass vielleicht noch mehr möglich wäre sogar. Kannst du dir das vorstellen? Schwierig zu sagen.

Stefan Steinacher [00:11:49]:

Sam Maes [00:12:26]:

Sam Maes [00:12:26]:

Sam Maes [00:12:26]: Ja, das ist eine hypothetische Frage für mich, auf die ich gar nicht so sehr eingehen will. Eines muss man sagen, natürlich Trainingsmöglichkeiten, das ist glaube ich eines von den größten Nachteilen, die ich habe.

Sam Maes [00:12:26]:

Stefan Steinacher [00:12:39]:

Stefan Steinacher [00:12:39]:

Stefan Steinacher [00:12:39]: Das hat er vor allem auch gemeint.

Stefan Steinacher [00:12:39]:

Sam Maes [00:12:41]:

Sam Maes [00:12:41]:

Sam Maes [00:12:41]: Genau, das wäre sicher etwas, das wäre im USV besser, aber wer weiß, wäre ich in dem System überhaupt so gut geworden, wäre ich dort hingekommen, wo ich jetzt mittlerweile bin. Das ist die nächste Frage. Das sind Nuancen, die dann letztendlich entscheiden, ob du von einem Europacup-Fahrer zum Weltcup-Fahrer wirst und vom Weltcup-Fahrer zum Top-Weltcup-Fahrer. Das heißt, ich glaube zum Beispiel, dass ich mich da, wo ich jetzt bin, einfach so wohl fühle, dass ich das schon so weit geschafft habe. Vielleicht hätte ich das MSV gar nicht geschafft. Also ich sehe es eher anders herum, dass ich sage, Ohne Paul, ohne Global Racing, ohne meine Leute, die mich herum sind, hätte ich es gar nicht so weit geschafft.

Sam Maes [00:12:41]:

Stefan Steinacher [00:13:20]:

Stefan Steinacher [00:13:20]:

Stefan Steinacher [00:13:20]: Wer ist dieser Paul Epstein? Wer ist das Global Racing Team, wo immer wieder teilweise auch Ausrangierte dann hinkommen und gefühlt, sobald Sie dann in diesem Global Racing Team dabei sind, sind Sie spätestens ein Jahr später wieder im Nationalteam, weil es dann läuft. Warum ist das so?

Stefan Steinacher [00:13:20]:

Sam Maes [00:13:40]:

Sam Maes [00:13:40]:

Sam Maes [00:13:40]: Also zum ersten Mal ist der Paul Epstein. Paul Epstein ist ein Amerikaner, der schon seit, ich glaube, circa 15 Jahren im Ötztal wohnt. Dort hat er mittlerweile eine Familie, hat Kinder und hat eben vor gut zehn Jahren Global Racing angefangen, genau aus dem Grund, Athleten zu helfen, die erstens nicht den Verband hinter sich haben bzw. Die ausarrangiert werden. Und er glaubt einfach daran, dass Leute zu früh aufhören mit dem Skisport, weil ich glaube, der Peak von einem Skisportler ist einfach so spät. Und in den ganzen Verbandssystemen muss man natürlich, ich verstehe das, dass irgendwann du aufhören musst, Leute zu unterstützen, aber da werden halt viele Leute mit 21, 22 müssen ihre Karriere beenden, weil sie keine Unterstützung mehr haben und das glaubt ein paar Leute einfach nicht, dass es halt viele Leute gibt, die sich einfach später entwickeln und so weiter. Und er hat eben das Team Global Racing gegründet für kleine Nationen, für ausarrangierte Athleten. Und ich glaube, Wir sind da sehr erfolgreich und haben eine super Teamdynamik, weil wir alles unterschiedliche Nationen sind und führt immer wieder Athleten zurück in die Nationalmannschaft, was glaube ich sehr bewunderungsvoll ist, weil Das sind meistens die Athleten, die nicht so viel Talent haben wie andere.

Sam Maes [00:13:40]:

Sam Maes [00:15:09]:

Sam Maes [00:15:09]:

Sam Maes [00:15:09]: Es sind

Sam Maes [00:15:09]:

Stefan Steinacher [00:15:09]:

Stefan Steinacher [00:15:09]:

Stefan Steinacher [00:15:09]: sehr oft Arbeiter, oder? Genau,

Stefan Steinacher [00:15:09]:

Sam Maes [00:15:12]:

Sam Maes [00:15:12]:

Sam Maes [00:15:12]: richtig. Und die dann auch in das Team kommen mit dem Gewissen, das ist meine letzte Chance. Und die tun dann alles dafür. Und das merkt man halt einfach. Und ich glaube, der Gedanke ist im ganzen Team, dass einfach wir sind die Undertaker und wir müssen umso mehr tun, wir müssen umso härter arbeiten und das ist glaube ich, was uns auch auszeichnet.

Sam Maes [00:15:12]:

Stefan Steinacher [00:15:30]:

Stefan Steinacher [00:15:30]:

Stefan Steinacher [00:15:30]: Du möchtest nochmal auf das Wirtschaftliche eingehen. Wenn man jetzt beim österreichischen Skiverband oder beim deutschen Skiverband oder bei den Norwegen oder wo auch immer ist, bekommt man natürlich die Hotels, die Trainer, die Flüge etc. Alles bezahlt. Wie ist das beim Global Racing Team?

Stefan Steinacher [00:15:30]:

Sam Maes [00:15:46]:

Sam Maes [00:15:46]:

Sam Maes [00:15:46]: Also grundsätzlich zahlt sich beim Team Global Racing jeder alles selber. In meinem Fall ist es natürlich der Verband. Für andere, die müssen sich einfach vor der Saison schauen, dass sie das Funding erwirtschaften und sich dann über die Saison einfach alles selber zahlen. Wir zahlen ein Team-Fee, damit die Kosten von den drei Trainern abgedeckt sind. Das wird vor der Saison bezahlt und ab dem Zeitpunkt, sobald die Saison losgeht, jedes Hotel, jede Liftkarte, jeder Riegel wird selber bezahlt.

Sam Maes [00:15:46]:

Stefan Steinacher [00:16:18]:

Stefan Steinacher [00:16:18]:

Stefan Steinacher [00:16:18]: Erstmals hat mir aufgefallen, ich glaube in Alta Padia vor einigen Jahren, das war vor deiner Kreuzbahnverletzung glaube ich damals oder vor anderen schweren Verletzungen, wo ihr mir so richtig aufgefallen seid, extrem gutes Teamgefüge hatte damals das Gefühl. Ist das

Stefan Steinacher [00:16:18]:

Sam Maes [00:16:35]:

Sam Maes [00:16:35]:

Sam Maes [00:16:35]: die Stärke von dem Team? Ja, glaube ich schon. Also eben einfach der Gedanke, dass es für jeden die letzte Chance ist und dass jeder an dem gleichen Ziel arbeitet, glaube ich, fügt uns. Und dass wir auch nicht den Luxus haben teilweise. Ich würde jetzt nicht sagen, dass die anderen keine Arbeiter sind, aber dass wir halt vielleicht nicht den Luxus haben, den der ISV hat und wir sehr viele Sachen selber machen müssen. Wir kochen sehr viel selber. Und auch schon, dass du sagst, okay, wir kochen gemeinsam und kochen für unsere Kollegen, Freunde, allein das macht ja schon extrem viel aus, dass du einfach zusammenwohnst und so viele Sachen gemeinsam machst und durch die Tiefen einfach gemeinsam gehst, du dem auch unterstützen kannst dabei, weil er nicht wirklich der direkte Konkurrent ist. Er fährt für andere Nationen. Man streitet nicht Startplätze.

Sam Maes [00:16:35]:

Sam Maes [00:17:26]:

Sam Maes [00:17:26]:

Sam Maes [00:17:26]: Das, glaube ich, macht sehr viel aus und ein Grund, wieso wir über die letzten Jahre oder der Paul mit seinem Team, glaube ich, sehr große Erfolge gefeiert hat. Auf unserem Level natürlich.

Sam Maes [00:17:26]:

Stefan Steinacher [00:17:38]:

Stefan Steinacher [00:17:38]:

Stefan Steinacher [00:17:38]: Wird immer wieder diskutiert, Nationalteams oder vielleicht sogar im Skiweltcup irgendwann Firmenteams. Also du wärst Förderer in dem Fall, weil

Stefan Steinacher [00:17:38]:

Sam Maes [00:17:47]:

Sam Maes [00:17:47]:

Sam Maes [00:17:47]: du in dem System bist, auch vielleicht sogar von einem Firmenteam. Ja, ich glaube, dass die Idee in sehr vielen anderen Sportarten sehr gut funktioniert, dass man einfach nicht mehr nationenbezogen ist, weil es glaube ich, ich würde jetzt nicht sagen fairer, aber irgendwo wird es wirklich nur die Besten der Besten hervorholen. Also jetzt ist man immer so ein bisschen nationenüberzogen und man lebt ein bisschen von seinen Vorteilen, die man vielleicht in einer Nation hat. Und wenn es Privatteams geben würde, dann wäre es ein bisschen fairer aufgeteilt, auch für kleine Nationen. Wenn ich an die Briten denke oder die Spanier oder so weiter, da hängen wir halt ein bisschen hinten nach. Und Das wäre sicher, ich würde jetzt nicht sagen ein Traum, aber ich glaube, dass das dem Skisport sehr gut tun wird. Ich schneide nur einmal einen Downhillsport, also einen Mountainbike-Downhillsport an. Der ist einfach so geil zum zuschauen, weil ich glaube, da steht die Nation nicht im Vordergrund, sondern oft das Rad oder das Team, für das sie fahren.

Sam Maes [00:17:47]:

Sam Maes [00:18:51]:

Sam Maes [00:18:51]:

Sam Maes [00:18:51]: Und da gibt es halt einfach nicht, okay, der ist aus Österreich, der hat jetzt vielleicht Vorteile oder der ist daher, sondern die Besten sind da einfach vorne. Und das, glaube ich, fehlt ein bisschen im Skisport.

Sam Maes [00:18:51]:

Stefan Steinacher [00:19:05]:

Stefan Steinacher [00:19:05]:

Stefan Steinacher [00:19:05]: Nichtsdestotrotz bist du in dem Fall stolzer Belgier? Beides. Beides, stolzer Belgier und?

Stefan Steinacher [00:19:05]:

Sam Maes [00:19:11]:

Sam Maes [00:19:11]:

Sam Maes [00:19:11]: Also am Papier bin ich natürlich Belgier, ich habe nur die belgische Staatsbürgerschaft, Aber ich gehe der Frage immer ein bisschen aus dem Weg, weil ich halte nichts davon, dass man eben genau das bringt mich zu der Diskussion im Skisport zurück, wieso muss man immer nach Nationen gehen, wieso kann man nicht einfach die Person nehmen. Und das ist glaube ich, was ein bisschen abgeht, dass ich nicht als Belgier oder Österreicher gesehen werden möchte, sondern ich möchte der Sam sein, der vielleicht für Völkler fährt oder für ein Team fährt und nicht jetzt mal die Frage beantworten müssen, bist du jetzt Österreicher oder Belgier?

Sam Maes [00:19:11]:

Stefan Steinacher [00:19:47]:

Stefan Steinacher [00:19:47]:

Stefan Steinacher [00:19:47]: Weil du über die Besten der Besten gesprochen hast. Sportlich und menschlich gesehen, wer sind für dich die Besten im Skizirkus? Vor wem schaust du vielleicht immer wieder mal ein Video an? Vor wem holst du vielleicht Tipps? Auf wen schaust du auf, wenn es das überhaupt gibt?

Stefan Steinacher [00:19:47]:

Sam Maes [00:20:06]:

Sam Maes [00:20:06]:

Sam Maes [00:20:06]: Ich würde sagen natürlich muss man an Odamat oder an Marcel Hirscher, das sind Seriensieger, den Killer Instinct, den die zwei haben. Ich glaube, das hat man in sich oder nicht in sich. Das heißt, da was abschauen, die haben einen ganz eigenen Stil. Ich bin eher der, der was sich wirklich jeden anschaut. Das heißt, auch bei uns im Team, wenn es Videos gibt von jedem, ich schaue mir nicht fokussiert meine Videos an, sondern ich schaue mir immer alle Videos von jedem an. Weil ich glaube, man kann von jedem etwas lernen. Und genauso im Weltcup, das heißt, wir kriegen immer die Videos von unseren Trainern zugeschickt. Da sind die besten 15, werden gefilmt.

Sam Maes [00:20:06]:

Sam Maes [00:20:46]:

Sam Maes [00:20:46]:

Sam Maes [00:20:46]: Und da schaue ich mir einfach jeden an. Und da gibt es nicht, okay, ich schaue mir jetzt den Odermatt genau an oder ich schaue mir jetzt den Marcel Hirscher genau an, sondern jeder hat seinen eigenen Stil. Ich kann nicht so fahren wie der Raman Zenhuiser. Heute habe ich mit ihm trainiert, Denn seine Stecken gehen mir bis zum Kinn rauf. Das heißt, ich kann mich mit dem nicht vergleichen. Aber ich komme sehr wohl von den Sachen, von dem abschauen. Nur wirklich jetzt ein Vorbild oder so im Weltcup habe ich jetzt nicht.

Sam Maes [00:20:46]:

Stefan Steinacher [00:21:12]:

Stefan Steinacher [00:21:12]:

Stefan Steinacher [00:21:12]: Typus, wer taugt er? Typus? Von den momentanen Skifahren?

Stefan Steinacher [00:21:12]:

Sam Maes [00:21:20]:

Sam Maes [00:21:20]:

Sam Maes [00:21:20]: Ja, ich sage Marco. Marco oder Matt. Ich glaube, dass der einen extrem guten Mix zwischen Ernsthaftigkeit, Spaß und Fokus hat. Ich glaube, dass der da wirklich sehr gut abschalten kann, aber auf die richtigen Momente da sein, ja, darf man einfach.

Sam Maes [00:21:20]:

Stefan Steinacher [00:21:38]:

Stefan Steinacher [00:21:38]:

Stefan Steinacher [00:21:38]: Ich wollte eigentlich über die Aussagen deiner Freunde später sprechen, aber du hast jetzt ein paar Sachen gesagt, die genau deine Freunde über dich sagen. Fokus, Ernsthaftigkeit, das sind alle Sachen, wo deine Freunde sagen, das ist der Samen und gleichzeitig aber auch diese Lockerheit, diese Unbekümmertheit. Also du bist einer von wenigen Menschen, der glaube ich scheinbar ein paar Tage irgendwo ein Handy liegen lässt und dir fällt

Stefan Steinacher [00:21:38]:

Sam Maes [00:22:02]:

Sam Maes [00:22:02]:

Sam Maes [00:22:02]: es gar nicht auf, aber deinen Freunden, ist das wirklich so? Ja, ich bin vorgewarnt worden, dass du mit meinen Freunden

Sam Maes [00:22:02]:

Stefan Steinacher [00:22:10]:

Stefan Steinacher [00:22:10]:

Stefan Steinacher [00:22:10]: geredet hast. Aber de facto wirklich alle deine Freunde, mit denen ich telefoniere, haben genau dasselbe gesagt. Tagelang liegt das Handy, du bist nicht erreichbar. Sie machen sich Sorgen teilweise, aber du bist dann im Momentum bei was auch immer.

Stefan Steinacher [00:22:10]:

Sam Maes [00:22:24]:

Sam Maes [00:22:24]:

Sam Maes [00:22:24]: Ja, ich glaube, wie ich mich selber oft beschreibe, ich bin ein Mensch, der seinen Moment lebt. Ich denke sehr wenig zurück, sehr wenig nach vor. Und wenn ich dann halt mein Handy irgendwo liegen lasse und ich bin auf einer Hütte mit Freunden für zwei Tage, dann ist mir das Handy halt einfach scheißegal irgendwo. Und das ist, glaube ich, weiß ich auch zu schätzen. Ich glaube, dass das ein Problem der heutigen Welt irgendwo ist, dass man einfach viel zu viel medial verbunden ist. Ich nehme das einfach so hin und ich werde nichts daran ändern. Gleichzeitig sagen deine Freunde, das

Sam Maes [00:22:24]:

Stefan Steinacher [00:22:59]:

Stefan Steinacher [00:22:59]:

Stefan Steinacher [00:22:59]: ist auch deine größte Schwäche. Aber weil du zum Beispiel Social Media, das ist ja fast wie beim Vinz Griechmayr, der das total außen vor lässt, ist er für dich nicht wichtig, obwohl man sagen müsste, okay, der Zeitgeist besagt, du brauchst es, weil du natürlich auch deine Sponsoren, deine Firmen, die du auch heute da natürlich repräsentiert, präsentieren solltest.

Stefan Steinacher [00:22:59]:

Sam Maes [00:23:23]:

Sam Maes [00:23:23]:

Sam Maes [00:23:23]: Absolut, ist absolut meine größte Schwäche, weiß ich auch genau. Aber Ja, ich bin da ein bisschen in einem Zwiespalt einfach. Ich denke mir, umso weniger Einfluss, das ich von außen habe. Ich weiß, ich brauche natürlich die Unterstützung, ich weiß es auch unheimlich zu schätzen. Und ich glaube, die Leute, die das als Stärke sehen von mir, die weiß ich noch mehr zu schätzen. Aber auf der anderen Seite weiß ich auch, ich muss da viel mehr machen. Das heißt, was Kommunikation und so angeht, da muss ich mich auch hundertmal entschuldigen, teilweise, weil ich einfach da schlampig bin. Und teilweise einfach, wenn ich das gleich machen würde, erklären würde oder mich das gleich erledigen würde, dann würde es mich auch nicht stressen.

Sam Maes [00:23:23]:

Sam Maes [00:24:09]:

Sam Maes [00:24:09]:

Sam Maes [00:24:09]: Das heißt gleichzeitig stresst es mich irgendwo, weil ich weiß, ich muss das und das machen, beziehungsweise Ich habe das vergessen, jetzt muss ich mich da wieder rechtfertigen, bla bla bla. Also ich weiß es ist eine Stärke, auf der anderen Seite, wie meine Freunde auch gesagt haben, ist es eine meiner größten Schwächen, weil es mich selber auch teilweise stresst, weil ich weiß, es ist ja nicht so, dass ich das absichtlich vergiss, sondern ich… Es ist dir nicht wichtig. Es ist mir nicht… Ja, es ist mir auch wichtig, aber ich lebe so im Moment, dass ich sage, ich sehe eine Nachricht, schreibe es später zurück und dann mache ich was und bin dann so im Moment, dass ich das irgendwo vergessen habe, unabsichtlich.

Sam Maes [00:24:09]:

Stefan Steinacher [00:24:46]:

Stefan Steinacher [00:24:46]:

Stefan Steinacher [00:24:46]: Schau, ich habe mir da zwei, drei Stichwörter aufgeschrieben, was sie gesagt haben. Er ist im Moment, er lässt sich nicht aus der Zone bringen. Dann hat wieder jemand anderer gesagt, also ich habe da telefoniert, du wirst es in dem Fall wissen, oder? Mit dem Andi oder mit der Carla Kattl. Was er macht, macht er mit 100 Prozent. Er ist extrem hilfsbereit, habe ich zum Beispiel auch mitbekommen. Also du bist einer, der auch angreift. Wenn sie dich anrufen, du ein bisschen schleppen, dann bist du schon auch dabei. Also es gibt diese Zeit, wo du 100%ig der Skifahrer bist, aber dann auch, wo du mit denen Leuten unterwegs bist, die vielleicht mit dem Skisport gar nicht mehr so viel zu tun haben, sondern einfach zu 100% Freund.

Stefan Steinacher [00:24:46]:

Stefan Steinacher [00:25:24]:

Stefan Steinacher [00:25:24]:

Stefan Steinacher [00:25:24]: Also man kann in beiden Sphären sehr gut leben.

Stefan Steinacher [00:25:24]:

Sam Maes [00:25:27]:

Sam Maes [00:25:27]:

Sam Maes [00:25:27]: Ja, und ich glaube, das war ein Grund, wieso ich nach Innsbruck gezogen bin. Ich weiß, ich möchte zu 100 Prozent Weltklasse Skifahrer werden und ich möchte alles daran setzen. Nur auf der anderen Seite möchte ich einen Mix finden, wir machen so viele Abstriche in so vielen Sachen. Wie gesagt, Ich mache ganz viele Sachen für meinen Sport, nur teilweise möchte ich einfach zurückkommen vom Skifahren, wo ich zwei, drei Tage frei habe und dann auch irgendwo ein bisschen ein normales Leben führen. Ich lebe ein Traumleben, aber gleichzeitig ist der soziale Aspekt auch extrem wichtig, dass man einfach einmal abschalten kann, dass man irgendwo etwas anderes hat. Und das ist bei mir, glaube ich, schon einfach das Leben mit den Freunden. Und das möchte ich auf keinen Fall vernachlässigen, weil das gibt dann viel Energie, gibt dann unheimlich viel Triebe, weil Ich weiß, die Freunde stehen hinter mir. Deswegen möchte ich da einfach einen guten Mix dazwischen finden.

Sam Maes [00:25:27]:

Stefan Steinacher [00:26:21]:

Stefan Steinacher [00:26:21]:

Stefan Steinacher [00:26:21]: Das imponiert mich eigentlich beim Veller Manuel so extrem, dass der einen Freundeskreis hat, wo viele überhaupt nicht im Sport drin sind, auch nicht verbunden sind mit dem Sport. Die freuen sich, wenn er gut ist, freuen sich aber genauso, wenn er einfach da ist und er, wo er an dem Tag nicht so gut spricht, wo dann auch das Thema Skisport null Rolle spielt. Wie ist das bei dir, wenn du heimkommst, redet dann noch jeder über den Sport oder sehr wohl über völlig andere Dinge?

Stefan Steinacher [00:26:21]:

Sam Maes [00:26:48]:

Sam Maes [00:26:48]:

Sam Maes [00:26:48]: Nein, also wird sehr wohl über den Skisport geredet, obwohl ich eigentlich den Konversationen oft ein bisschen aus dem Weg gehe. Ich weiß natürlich, wenn ich heimkomme, meine Freunde stehen so hinter mir, ich muss das irgendwo anschneiden oder ich möchte es auch anschneiden. Ich möchte sie auch darüber informieren, wie es läuft und so bei mir. Aber auf der anderen Seite freue ich mich dann sehr, wenn irgendwie das Gespräch in eine andere Richtung geht, wenn es nicht mehr übers Skifahren geht, weil ich so einfach meinen Kopf freikriegen kann. Und einmal, weil es dreht sich 24-7 auf die Kurse, bei den Rennen einfach alles ums Skifahren und wenn ich dann halt heimkomme, dann geht es einmal etwas anderes und das finde ich schon sehr angenehm.

Sam Maes [00:26:48]:

Stefan Steinacher [00:27:23]:

Stefan Steinacher [00:27:23]:

Stefan Steinacher [00:27:23]: Du hast übrigens einen genialen Fanclub mit unter den den Allerbesten, wo die überall hinreisen, vor allem auch mit welcher Kreativität sie vor Ort sind. Das ist schon großartig. Und da sagen mir die Freunde auch, dass du so auch im Moment lebst, sprich, wenn es dann nicht läuft in einem Rennen, in einem Durchgang, dann zipft dir das noch nicht natürlich an, aber du kannst dann sehr, sehr schnell abschalten. Wie läuft da dein Mindset? Wie geht das genau?

Stefan Steinacher [00:27:23]:

Sam Maes [00:27:49]:

Sam Maes [00:27:49]:

Sam Maes [00:27:49]: Ich habe da natürlich mit seiner Arbeit mit einem Psychologen zusammen, habe auch schon mit sehr vielen interessanten Persönlichkeiten reden dürfen, die aus dem Sport kommen. Wie zum Beispiel Hans-Peter Steinacher, der war mal vor fünf Jahren Doppel-Olympia-Sieger. Zeller. Zeller.

Sam Maes [00:27:49]:

Stefan Steinacher [00:28:08]:

Stefan Steinacher [00:28:08]:

Stefan Steinacher [00:28:08]: Der übrigens jetzt in Udine, glaube ich, oder? Genau, die Red Bull Academy

Stefan Steinacher [00:28:08]:

Sam Maes [00:28:14]:

Sam Maes [00:28:14]:

Sam Maes [00:28:14]: für Sailing. Ich habe einmal gesagt, natürlich, du darfst angefressen sein und so weiter, aber das Wichtigste ist eigentlich, dass du die Energie nicht, die schlechte Energie nicht, in dir selber auffrisst oder die zu sehr an dich herankommen lässt, sondern dass du quasi trotzdem, also ärgern ja, aber so innerhalb von kürzester Zeit wieder aufmachen, wieder positive Energie zu dir nehmen, weil sonst ist das lange bei dir im Kopf und das darf halt einfach nicht sein. Du musst sicher analysieren und so weiter. Aber ja, ich glaube, für das bin ich zu positiv eingestellt, dass mich das dann zu lange ärgert, aber gleichzeitig auch so ehrgeizig, dass mich es dann im Moment danach halt unheimlich anzipft.

Sam Maes [00:28:14]:

Stefan Steinacher [00:29:00]:

Stefan Steinacher [00:29:00]:

Stefan Steinacher [00:29:00]: Sprechen wir vielleicht über den Slalom in Gurgl, wo du die erste Zwischenzeit, relativ späte Startnummer hattest du, und mit dieser schwierigen Startnummer dann aber auf den ersten 15 Fahrsekunden sogar die Bestzeit in den Schnee geknallt hast. Dann allerdings nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert. Was hat das an dem Tag mit dir gemacht und wie hast

Stefan Steinacher [00:29:00]:

Sam Maes [00:29:22]:

Sam Maes [00:29:22]:

Sam Maes [00:29:22]: du diesen Tag verarbeitet? Natürlich im ersten Moment weiß ich nicht, dass ich die Bestzeit gefahren bin. Ich höre die zum Beispiel und weiß, dass ich mit der Steilhange noch relativ gut dran bin. Das heißt, ich kriege das mit, was du sagst. Irritiert das? Gar nicht. Ich finde, für mich ist das immer ein gutes Zeichen, weil umso mehr, dass du im Flow bist, umso mehr kriege ich auch rundherum mit. Das heißt, du kommst in so einen Start rein, wo das Skifahren eigentlich, auf das du fokussiert bist, wird ein bisschen nebensächlich und du kriegst auf einmal alles mit, was rundherum passiert. Das irritiert mich also gar nicht. Das heißt, ich habe in dem Moment gewusst, ich bin gut dabei, motiviert mich auch unheimlich, nur habe ich dann halt den Fehler gemacht.

Sam Maes [00:29:22]:

Sam Maes [00:30:08]:

Sam Maes [00:30:08]:

Sam Maes [00:30:08]: Jetzt komme ich dann ins Ziel, weiß, der Steilhang hat gar nicht funktioniert, das war mein Material, bis ich daneben geriffen, habe es nicht ganz leicht gehabt und habe mich dann im ersten Moment extrem geärgert, weil ich gewusst habe, in welcher Form ich bin, was ich beim Training gezeigt habe. Und wie ich dann natürlich die Zwischenzeiten gesehen habe, habe ich mir gedacht, im allerersten Moment scheiße, im zweiten Moment sage ich, Sam, du bist auch voll dabei, mach dir keine Gedanken darüber, nimm das Positive mit, wir schauen zum nächsten Rennen, Da wird es dann funktionieren.

Sam Maes [00:30:08]:

Stefan Steinacher [00:30:47]:

Stefan Steinacher [00:30:47]:

Stefan Steinacher [00:30:47]: Weil wir gerade über Gründl sprechen, interessiert mich noch ganz kurz. Gerade Gründl hat ja Gründl Sports eine riesen Nachhaltigkeitswertigkeit. Sprich, Nachhaltigkeit ist ein ganz großes Thema bei Gründl. Wie hast du das in Google mitbekommen, diese Geschichte da mit den Klimapersonen, auch mit Henrik Christoffers, mit Sebastian Voss-Sollewag?

Stefan Steinacher [00:30:47]:

Sam Maes [00:31:14]:

Sam Maes [00:31:14]:

Sam Maes [00:31:14]: Ja, also Ich würde mal anfangen mit der Sicht vom Skifahrer. Das ist natürlich eine kleine Katastrophe, weil es einfach das Event selber beeinflusst, mit was passiert ist, wie groß die Unterbrechung war, es ist Outdoor-Sport und so weiter. Es ist einfach nicht fein, da eine Viertelstunde oben stehen und warten müssen, bis du starten kannst. Das heißt, aus der Sicht, glaube ich, war es sehr unfair. Auf der anderen Seite bin ich sehr wohl der Meinung, dass wir natürlich da alle unseren Beitrag dazu leisten müssen an der Klimaentwicklung. Und wenn ich jetzt einfach aus der Sicht von einem Klimaaktivisten mal das anschaue, dann ist das halt der beste Zeitpunkt, das zu machen, weil da die meiste Aufmerksamkeit auf dem Ganzen liegt. Natürlich bin ich kein großer Fan davon und so weiter Und ich bin kein Klimaaktivist, aber wir müssen alle unseren Beitrag dazu leisten. Das heißt, verständlich,

Sam Maes [00:31:14]:

Stefan Steinacher [00:32:10]:

Stefan Steinacher [00:32:10]:

Stefan Steinacher [00:32:10]: jein. Lassen wir es einfach so in dem Fall stehen. Magic Moments, das ist ja unter anderem das Thema von diesem Podcast. Jetzt habe ich es schon erwähnt, du hast schon einige großartige Erfolge gefeiert, dreifache Union, Weltmeister beziehungsweise Brosmedaillengewinner. Am Ende kannst du nichts kaufen von dem. Aber was waren bisher deine Magic Moments? Elfter Platz, glaube ich,

Stefan Steinacher [00:32:10]:

Sam Maes [00:32:37]:

Sam Maes [00:32:37]:

Sam Maes [00:32:37]: in Alta Badia, beste Platzierung, zwölften Platz aus dem Ski-Weltcup schon. Ja, ich glaube, mein absoluter Magic Moment ist auf der einen Seite mein bestes Karriereergebnis an einem Tag geschafft. Ich würde jetzt sagen, es war der zweite Geburtstag von meiner Schwester. Also sie ist leider verstorben und genau ein Jahr später, am Todestag, habe ich meine allerbeste Platzierung im Weltcup geschafft. Und das war für mich so, ja, also meine Eltern waren da, Freunde waren da. War einfach ein Magic Moment und ich glaube, auch wenn ich jetzt wieder zurückdenke, ich habe oft viel zu sagen, aber zu dem Moment fällt mir einfach nicht frei, weil es ein Magic Moment war und den ich dann einfach so aufgenommen habe und den man auch nicht in Worte beschreiben kann, weil es einfach so gemischte Gefühle sind, weil ich so gerne gehabt hätte, dass sie dabei war. Auf der anderen Seite noch weiß ich, dass sie dabei war. Also ja, definitiv ein Magic Moment und das werde ich nie vergessen.

Sam Maes [00:32:37]:

Stefan Steinacher [00:33:45]:

Stefan Steinacher [00:33:45]:

Stefan Steinacher [00:33:45]: Wenn du das jetzt so sagst, dann probiere ich das noch einmal rekapitulieren zu lassen, dieses Rennen letztes Jahr, weil ich ja selber auch vor Ort war und kann mich erinnern, dass die Hände da auch nach oben gegangen sind im Ziel und dass der Blick auch nach oben gegangen ist. Du hast jetzt gesagt, der zweite Geburtstag irgendwie, da hast du jetzt ganz kurz das Wort erwähnt. Wie meinst du das von der Schwester?

Stefan Steinacher [00:33:45]:

Sam Maes [00:34:09]:

Sam Maes [00:34:09]:

Sam Maes [00:34:09]: Weil ich einfach nicht gern vom Todestag spreche und ich das dann auch aufräumlich auf den zweiten Geburtstag. Also sie wird halt dann anders gefeiert. Sie wird zwar nicht mehr ihr wirklicher Geburtstag gefeiert, aber es wird halt ihr zweites Leben oder ihr zweiter Geburtstag für mich gefeiert. Und das, weil ich glaube ich einfach zu positiv eingestellt bin, dass ich da jetzt zu negativ über das rede und ich einfach nur an die guten Sachen von ihr erinnere. Deswegen würde ich das so ausdrücken und nicht, dass du alles tagst.

Sam Maes [00:34:09]:

Stefan Steinacher [00:34:42]:

Stefan Steinacher [00:34:42]:

Stefan Steinacher [00:34:42]: Glaubst du eigentlich an Zufälle, weil das genau ein Jahr später passiert, was dir passiert ist, wo du jetzt sogar sagst, das ist der Magic Moment in deinem bisher sehr erlebnisreichen Leben. Glaubst du da an Zufall oder spielt da vielleicht sogar eine höhere Kraft mit?

Stefan Steinacher [00:34:42]:

Sam Maes [00:35:02]:

Sam Maes [00:35:02]:

Sam Maes [00:35:02]: Also an Zufälle glaube ich nicht, an höhere Kräfte glaube ich auch nicht. Aber was sehr wohl einfach die Energie, was das Ganze in mir auslöst, also mir gibt, dass ich denke, ich habe noch mehr Ziel und noch mehr Grund, dass ich das für wen mache, für wen anderen, dass das noch viel mehr Energie in mir auslöst. Und ich glaube, das hat sich mir sicher gegeben, die Energie. Und das war sicher Grund dafür, wieso das da so gut funktioniert hat.

Sam Maes [00:35:02]:

Stefan Steinacher [00:35:35]:

Stefan Steinacher [00:35:35]:

Stefan Steinacher [00:35:35]: Wenn du all deine Ziele vielleicht erreichst oder das eine oder andere Ziel nicht erreichst, du bist extrem reflektiert, das merkt man, wenn man mit dir redet über die verschiedensten Themen, was soll mal über den Sportler gleichzeitig Menschen am Ende seiner Karriere stehen bleiben, übrig bleiben?

Stefan Steinacher [00:35:35]:

Sam Maes [00:35:59]:

Sam Maes [00:35:59]:

Sam Maes [00:35:59]: Also als Mensch möchte ich, glaube ich, einfach Positivität ausstreuen. Also Ich glaube, dass das eines meiner größten Ziele ist, dass man sich in den Skizirkus bewegt, wo so viel Ernsthaftigkeit ist, dass man es aber gleichzeitig auch sehr locker, also das Ganze auch mit Spaß angehen kann. Ich glaube, dass das ein wichtiges Ziel ist für mich als Mensch und gleichzeitig, dass man eben den Sport und sein Sozialleben sehr wohl kombinieren kann. Als Sportler nehme ich immer Roger Federer als Vorbild, dass man einfach, jetzt in meinem Sinne nicht am Court, aber auf der Piste, neben der Piste einfach zu jeder Zeit fair ist, Respekt zu jeder Zeit sorgt und dass man als guter Verlierer, als guter Gewinner einfach das Ganze verlässt. Das ist ein großes Ziel von mir.

Sam Maes [00:35:59]:

Stefan Steinacher [00:37:00]:

Stefan Steinacher [00:37:00]:

Stefan Steinacher [00:37:00]: Das wäre jetzt eigentlich ein wunderschönes Schlusswort, weil besser würde es nicht gehen. Trotzdem möchte ich aber noch ein bisschen auf die Karriere eingehen. Auf deiner Webseite, die glaube ich schon einige Jahre mehr oder weniger still steht, da wo nicht mehr viel passiert ist, steht drin, mein Ziel ist es irgendwann mal Olympia am Start zu stehen. Das Ziel hast du dir erfüllt, schon 2018. Allerdings stand dann noch, okay, Ziel erfüllt, aber ich will irgendwann mal bei Olympia dabei sein, auch als richtiger Rennfahrer. Du bist momentan in Form. Ich habe heute zum Beispiel, muss ich das sagen, mit Intervetten telefoniert. Das ist eine Wettfirma, wo der Österreichische Skiverband ja Partner ist.

Stefan Steinacher [00:37:00]:

Stefan Steinacher [00:37:40]:

Stefan Steinacher [00:37:40]:

Stefan Steinacher [00:37:40]: Und da habe ich gefragt, kann man eigentlich auf einzelne Sportler bei euch tippen? Und dann hat er mir gesagt, man kann auf Gesamtweltcup tippen oder auf einzelne Rennen, weil ich habe gesagt, ich würde heuer bei Sam Maas sagen, der fährt heuer aufs Potest und da würde ich 100 Euro setzen, das geht aber nicht. In dem Fall setze ich jetzt 100 Euro für irgendeinen wohltätigen Zweck, den du dir aussuchst. Also wenn du aufs Potest fährst, bekommst du 100 Euro von mir für einen wohltätigen Zweck. Machen wir es umgekehrt auch, wenn du es nicht schaffst?

Stefan Steinacher [00:37:40]:

Sam Maes [00:38:09]:

Sam Maes [00:38:09]:

Sam Maes [00:38:09]: Absolut, können wir machen. Hand drauf.

Sam Maes [00:38:09]:

Stefan Steinacher [00:38:11]:

Stefan Steinacher [00:38:11]:

Stefan Steinacher [00:38:11]: Okay, haben wir so festgehalten jetzt. Weil ich wirklich einfach deine Teilzeiten sehe. Und wenn ich heute zum Beispiel, weil ich mit Marco Pfeiffer wirklich auch telefoniert habe nochmals, der sagt auch, also Sam, wenn der das Glück hat, das man immer braucht, dann ist wirklich vieles möglich. Du brauchst natürlich noch die bessere Nummer, aber was ist denn deine Zielsetzung so in den letzten Jahren? Merkst du, dass du es drauf hast, ganz, ganz nach vorne zu fahren?

Stefan Steinacher [00:38:11]:

Sam Maes [00:38:35]:

Sam Maes [00:38:35]:

Sam Maes [00:38:35]: Also ich glaube, in den Trainings kriege ich das natürlich zu 100 Prozent mit und weiß, wo ich stehe und weiß, wie gut ich Ski fahren kann. Ich glaube, es war aber im Gegensatz dazu, muss ich für das auch bereit sein. Das heißt, du kannst nicht nur gut Ski fahren und dann aber auch beim Rennen stehen und nicht dir zu 100 Prozent bewusst sein, dass du auf Stockal fahren kannst. Wenn du dir das nicht bist, dann wirst du es auch nicht schaffen. Deswegen glaube ich, arbeite ich seit zwei Jahren mit einem Psychologen zusammen, wo wir einfach viel an dem arbeiten, dass ich einfach viel selbstbewusster bin. Das heißt, ich glaube, ich komme oft als selbstbewusster Mensch rüber, aber ich glaube, wenn ich dann wirklich am Start stehe oder beziehungsweise zum Beispiel den Tag davor, die Nacht davor, bin ich sehr oft unüberzeugt von mir selber, habe sehr viele Gedanken von Versagen und so im Kopf. Und das muss man halt einfach loswerden. Und das muss ich irgendwie, Und ich glaube, ich bin auf einem sehr guten Weg, entwickel mich auf der Ebene sehr gut.

Sam Maes [00:38:35]:

Sam Maes [00:39:36]:

Sam Maes [00:39:36]:

Sam Maes [00:39:36]: Aber ich muss halt einfach an dem Start stehen und mir zu 100% bewusst sein, okay, ich kann aufs Stockholm fahren. Und ich glaube, dem Gedanken komme ich immer näher und näher. Und Ja, hoffentlich passiert es auch in nächster Zeit.

Sam Maes [00:39:36]:

Stefan Steinacher [00:39:47]:

Stefan Steinacher [00:39:47]:

Stefan Steinacher [00:39:47]: Welches Werkzeug gibt dir der Psychologe mit? Was sind das für Tools?

Stefan Steinacher [00:39:47]:

Sam Maes [00:39:52]:

Sam Maes [00:39:52]:

Sam Maes [00:39:52]: Es sind in dem Sinne keine Werkzeuge oder keine Tools. Wir sprechen über allgemeine Sachen. Das heißt, es ist mehr das Wiedererleben von Tagen, das wiedererleben von Ereignissen, wo du dich gut gefühlt hast, wo du dich schlecht gefühlt hast, das einfach aufzuarbeiten. Das heißt, er gibt mir gar keine Tools mit, sondern für mich ist es nur eine Person, wo ich Gedanken loswerde und wo ich Gedanken verstärke. Also wenn bestimmte Sachen gut funktioniert haben, wie habe ich mich da gefühlt, wie habe ich das zustande gebracht und genau in den Start muss ich mich halt wieder hineinversetzen, dass ich das wieder produzieren kann. Und das funktioniert mittlerweile schon recht gut.

Sam Maes [00:39:52]:

Stefan Steinacher [00:40:33]:

Stefan Steinacher [00:40:33]:

Stefan Steinacher [00:40:33]: Bei euch Spotler geht es Nuancen, ob man 10., 20. Oder vielleicht am Ende des Tages der Gewinner ist. Wenn du jetzt sagst, du hast Versagerängste auch am Tag vor einem Rennen, Wie geht es dir da mit dem Schlafen, mit dem Einschlafen? Beziehungsweise wenn du nicht einschläfst,

Stefan Steinacher [00:40:33]:

Sam Maes [00:40:51]:

Sam Maes [00:40:51]:

Sam Maes [00:40:51]: wie arbeitest du das ab? Wie akzeptierst du das? Beim Schlafen geht es bei mir immer das Visualisieren. Das ist ein großer Punkt. Das heißt, visualisieren, wie ich Skifahren möchte, wie ich durch den Tag gehe, wie ich am Start oben stehe, wie ich durchs Ziel fahre. Und wenn ich so Versagerängste habe, dann kann man halt, das heißt ich glaube ich bin sehr gut im Visualisieren, das heißt die Vorstellungskraft so einen Lauf zu bewältigen Und wenn das halt nicht funktioniert, dann komme ich halt auch nicht ins Ziel meiner Visualisation. Und dann muss ich halt so lange visualisieren, bis ich dann wirklich meinen perfekten Lauf gefahren bin und auch ins Ziel gekommen bin und auch im Ziel Jubel. Und sobald ich das geschafft habe, kein Problem mit meines Schlafen. Bevor dem sehr schwierig mit meines Schlafen.

Sam Maes [00:40:51]:

Stefan Steinacher [00:41:37]:

Stefan Steinacher [00:41:37]:

Stefan Steinacher [00:41:37]: Der Felix Gottwald, glaube ich, hat das auch in seinem Buch sehr gut beschrieben. Der hat sich diese Olympia-Goldmedaille oder was, WM-Goldmedaille visualisiert Und irgendwie gefühlt ist das dann damals, war es Turin 2006 oder Wenko war es 2010, ich weiß es gar nicht mehr, ist das dann irgendwie alles so eingetroffen. Also sprich, dein Psychologe, der arbeitet ganz, ganz eng und viel mit Bildern mit dir.

Stefan Steinacher [00:41:37]:

Sam Maes [00:42:01]:

Sam Maes [00:42:01]:

Sam Maes [00:42:01]: Nein, das ist was, das habe ich aus dem Golfsport mitgenommen. Ich habe damals einen Trainer gehabt, der sehr viel an der Visualisation gearbeitet hat und das hilft mir extrem viel in Sachen umzusetzen. Das heißt, die Vorstellungskraft, etwas was du noch nicht kannst und das aber dir im Kopf vorzustellen, das hilft extrem viel in der Umsetzung. Gibt es ja auch wissenschaftliche Beweise dahinter, dass man, wenn man etwas lang und gut visualisieren kann, dass man es dann schneller umsetzen kann. Das heißt, das habe ich eher aus dem Teil mitgebracht. Mein Psychologe jetzt ist mehr so Aufarbeiten von Erlebnissen, von Tagen und eben das besser einschätzen können.

Sam Maes [00:42:01]:

Stefan Steinacher [00:42:37]:

Stefan Steinacher [00:42:37]:

Stefan Steinacher [00:42:37]: Und dann dieser letzte Schritt, wenn man reingeht ins Starthaus, ist man da immer in der Zone Oder kommt da auch diese eigene Fragerei? Bin ich gut, bin ich nicht gut? Habe ich die Power oder kommen diese Versageängste? Wie schaut das aus bei dir da?

Stefan Steinacher [00:42:37]:

Sam Maes [00:42:56]:

Sam Maes [00:42:56]:

Sam Maes [00:42:56]: Sobald ich ins Stadthaus gehe, ist es für mich – mein Psychologe hat das, glaube ich, ganz gut gesagt – die Rennen sind die Tage, wo man erntet. Das heißt, du steckst so viel Arbeit in das Ganze hinein, damit du am Tag X eben in dem Starthaus stehen darfst und stehen kannst. Und das ist halt für mich dann das Fest vor dem Ganzen. Und deswegen probiere ich eigentlich die Rennen so viel wie möglich zu genießen und einfach in dem Starthaus zu stehen. Und ich schaue mir zum Beispiel, so wie es in Gurgl war, die Szenerie im Hintergrund an und denk mir, genieß das einfach, gib Vollgas. Ich habe zwar natürlich meine zwei Gedanken, meine technischen Gedanken, die während dem Skifahren umgesetzt, aber im Moment selber im Stadthaus ist es für mich pure Joy.

Sam Maes [00:42:56]:

Stefan Steinacher [00:43:45]:

Stefan Steinacher [00:43:45]:

Stefan Steinacher [00:43:45]: Sam, dann wünscht mir der heuer noch viele schöne Feste mit dem von dir erwünschten Ausgang, was immer das dann für eine Platzierung ist. Sag danke, dass du vorbeigeschaut hast. Ganz kurz vielleicht noch, Schlusswort, es gibt ja glaube ich echt eine enge Beziehung zwischen dir und Bründl. Das hat ja nicht nur den Grund, dass wir heute plaudern, sondern du bist viele, viele Jahre schon, glaube ich, bei Manfred immer im Geschäft. Ja, also gemeinsam mit

Stefan Steinacher [00:43:45]:

Sam Maes [00:44:14]:

Sam Maes [00:44:14]:

Sam Maes [00:44:14]: dem Stiepel, Fabian, der Manfred, der Hoferhans. Ich glaube, das sind die drei Hauptpersonen. Natürlich gibt es auch viele Personen im Hintergrund, aber die haben mich, seit ich eigentlich 15 bin, begleitet, die mich auf allen Facetten des Skirennsports, Vor allem Material natürlich. Aber es ist immer cool, da einer zu gehen und die Stimmung zu spüren, wie sie mich akzeptieren, dass ich halt einfach ins Tor gehe und mit Hans über alles reden kann und auch mal eine externe Meinung habe, wo ich andere Sachen zu hören kriege, übers Skifahren und das ist glaube ich extrem cool und fühle mich da sehr wohl. Dann machen wir

Sam Maes [00:44:14]:

Stefan Steinacher [00:44:54]:

Stefan Steinacher [00:44:54]:

Stefan Steinacher [00:44:54]: jetzt zum Abschluss einen schönen Gruß in all diese Richtungen von diesen Menschen und sowieso von all jenen, die vielleicht im Wintersport und im Sommersport mal im Hintergrund arbeiten und sagen danke an alle Zuhörer, dir alles Gute, wie gesagt hoffentlich auf viele lässige Feste und wir freuen uns auf den nächsten Podcast, wenn es unter anderem wieder Magic Moments und vieles mehr geht heute also Sam Maas zu Gast gewesen. Danke.

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